Die Örtze - Der Lachsfluss in der Heide

In der letzten Eiszeit wurde durch die abfließenden Wassermassen vor ca. 150.000 Jahren ein breites Urstromtal mit der Örtze als Entwässerung für die Südheide ausgebildet. Die Örtze enspringt auf dem heutigen Truppenübungsplatz in Munster und fließt nach ca. 62 Kilometern in die Aller. Auf den Weg dahin wird die Örtze durch zahlreiche kleinere Heidebäche, wie die Ilster, die Kleine Örtze und die Wietze mit Wasser gespeist.

In der Vergangenheit waren in der Örtze viele Lachse beheimatet. In der Nähe von Wolthausen wurden an den Stauwehren zum Beispiel 1679/80 144 Lachse mit zusammen 449 Pfund in Körben gefangen. Leider ging der Lachsbestand in der Örtze durch die Technisierung und den Bau von großen Stauwehren und Schleusen in Aller und Weser, aber auch das Mühlenwehr in Wolthausen massiv zurück, da diese die Rückkehr der Lachse zu ihren Laichplätzen unmöglich machten. Der Lachs als Wanderfisch, verlässt die Laichflüsse und wandert nach der Geburt in den Nordatlantik bis Grönland ab,  um dann nach etwa fünf Jahren in die Laichgewässer zur Eiablage zurückzukehren. Die notwendigen Laichplätze in Form von Kiesbänken wurden ausgebaggert bzw. versandeten. Die Population von Lachs und Meerforelle starben vollständig in der Örtze aus. 

In den letzten Jahren hat sich die Wasserqualität der Örtze durch umfangreiche Bemühungen engagierter Angel- und Naturschutzvereine stetig verbessert, so dass sich am Oberlauf der Örtze ein autochthoner Äschenbestand erhalten konnte. Seit vielen Jahren gibt es die Bestrebung durch verschieden Maßnahmen den Lachs, die Meerforelle sowie verschiedene Kleinfischarten wieder in der Örtze heimisch werden zu lassen.